Wissensmanagement / Nachfolgemanagement
Wissensmanagement
Der gezielte Umgang mit der Ressource Wissen wird immer mehr zu einem Erfolgsfaktor für Unternehmen. Ob für die Vorbereitung einer Unternehmensnachfolge oder ein Rating im Rahmen einer Kreditvergabe, für Investoren, Kooperationspartner oder für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter im Betrieb: Die Zukunft eines Unternehmens wird sich immer mehr daran messen, ob es seine Ressource Wissen professionell beherrscht. Trotz dieser Entwicklung ist ein systematischer und effektiver Umgang mit der Ressource Wissen noch immer keine Selbstverständlichkeit. Knappe zeitliche, finanzielle und personelle Kapazitäten aber auch mangelndes Bewusstsein für dieses Thema führen gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen dazu, dass diese den Umgang mit dem Thema Wissensmanagement scheuen.
Im Rahmen dieses Arbeitsfeldes sollen Unternehmen motiviert und unterstützt werden, Wissen als einen wichtigen strategischen Erfolgsfaktor zu erkennen, zu bewerten und gezielt einzusetzen. Mit der Initiative „Fit für den Wissenswettbewerb“ verfolgt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) derzeit bereits das Ziel, Wissensmanagement im Mittelstand zu stärken. Dennoch sind die Verbreitung dieser Initiative und auch die Akzeptanz für die Notwendigkeit von Wissensmanagement in Schleswig-Holstein noch sehr gering ausgeprägt. Ausgangspunkt für das Kompetenzzentrum ist somit zunächst die Information von Unternehmen und Institutionen über die Bedeutung einer gezielten und systematischen Auseinandersetzung mit dem Erfolgsfaktor Wissen. Ein Kerninstrument zur Erfassung und Bewertung von immateriellen Werten des Unternehmens ist dabei die Wissensbilanz, die als Managementinstrument im Rahmen der Unternehmensführung oder als Kommunikationsinstrument bei anstehenden Kreditverhandlungen oder einer Unternehmensnachfolge von maßgeblicher Bedeutung sein kann. Durch das Kompetenzzentrum sollen Unternehmen motiviert und begleitet werden, eine Wissensbilanz zu erstellen und gezielt einzusetzen.
Nachfolgemanagement
Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn) stehen jährlich etwa 27.000 Familienunternehmen vor der Nachfolgefrage. Eine gute Vorbereitung auf den Führungswechsel ist dabei unerlässlich, um das Unternehmen am Markt zu halten. Allerdings bestehen seit Jahren fast unverändert die gleichen Hemmnisse bei einer Nachfolge, die eine erfolgreiche Übergabe massiv erschweren. Zu diesen Hemmnissen gehören u.a. eine mangelnde frühzeitige Nachfolgeplanung (einschließlich einer Vorsorge für eine Übergabe im Todesfall), das Finden eines geeigneten Nachfolgers sowie im Fall der Übergabe an einen Familienexternen das Verlangen eines überhöhten Kaufpreises. Zudem wird die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren die Suche nach einem qualifizierten Nachfolger erschweren. Mit der bundesweiten Initiative „nexxt“ verfolgt das BMWi gemeinsam mit weiteren, auch regionalen, Kooperationspartnern seit einigen Jahren bereits das Ziel, ein günstiges Klima für den unternehmerischen Generationswechsel zu schaffen. Allerdings bestehen trotzdem nach wie vor die gleichen Probleme im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge.
Durch das Kompetenzzentrum sollen Unternehmen der Region informiert sowie motiviert und unterstützt werden, sich frühzeitig mit allen für sie relevanten Fragestellungen der Unternehmensnachfolge auseinanderzusetzen. Dazu gehören insbesondere die Wahl einer geeigneten Übertragungsform unter Beachtung der damit verknüpften rechtlichen Folgen, die Bestimmung eines angemessenen Verkaufspreises sowie Qualifizierungsaspekte potentieller Nachfolger.